Kösching - ein Ortsrundgang um 1960
 
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Der Rundgang durch Kösching findet etwa in den Jahren 1955 und 1960 statt. Es sind persönliche Erinnerungen von Gerd Krassler, die im Detail durchaus ergänzungsbedürftig sein mögen, aber sie geben, in der Gesamtbetrachtung, die damalige Versorgungslage in Kösching wieder.
Aus dieser Perspektive darf man sagen: „Kösching war damals, was die Versorgung der Bevölkerung im Markt betraf, gut aufgestellt.“
Leider war es nicht möglich einen auf die Erinnerungsjahre bezogenen Ortsplan ausfindig zu machen. Der verwendete Plan ist um einiges älter. Die originalen Straßenbezeichnungen weichen deshalb auch ab. Dazu sind einige Standorte auf Grundstücken eingezeichnet die bei Fertigung des Ortsplans noch nicht vorhanden waren.

Sollten Sie dazu über Bilder oder ergänzendes Wissen verfügen, lassen Sie uns bitte teilhaben!
Wir würden uns freuen!

  Nr.
Was man an dieser Stelle vorfand, wenn man in den 50er-Jahren vorbeiging:
Bild dazu
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Direkt am Marktplatz, Hs.Nr. 5, gab es an der Ecke zur Bahnhofstraße „den Sailer“, den man als Gemischtwarenladen einordnen kann. Verkauft wurden auch Tabakwaren, Spirituosen und Zeitschriften in kleinerem Umfang. Getrennt davon konnte man beim Sailer auch Brennstoffe wie Steinkohle und Briketts erwerben, die im hinteren Hofbereich in einem Stadel eingelagert waren.
Im 1. Stockwerk des heutigen Hauptgebäudes war für einige Jahre auch die Zahnarztpraxis von Dr. Schnappinger untergebracht.


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Direkt daneben gab es den Laden von (Willi?) Fetsch. Hier konnte man Farben und Malereibedarf erwerben. Er war ein großer stattlicher Mann, der aber sehr selten in seinem Geschäft zu sehen war. Den Verkauf führte seine Frau. Danach zog der Malerbetrieb Touschek in die Räume ein.


siehe oben (linkes Haus)
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Daneben, jetzt schon in der Oberen Marktstraße 2, das Anwesen der Familie Hierdegen. Eine große landwirtschaftliche Hofstelle, die an der Vorderfront zur Straße auch einen Gemischtwarenladen betrieb. Hier wurden zusätzlich Stoffe und Bekleidung in überschaubaren Mengen angeboten. Auch Schulbedarf fand sich im Sortiment.
Das Unternehmen wurde zu dieser Zeit von der Witwe (Zenta) des bereits Verstorbenen Alois Hierdegen geleitet.


3a Ebenso das familieneigene Sägewerk Hierdegen gegenüber dem Bahnhof
(später Sägewerk Hofmann).


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Weiter führt der Weg in die Obere Marktstraße 4, zum Friseurgeschäft des ehemaligen „Oberbadermeisters“ Kilian Herzog. Dieser hatte noch die Approbation zum Zähne reißen. 1951 hatte die Familie Krassler das Geschäft bereits übernommen. Für den Hof des Herzoghauses gab es auch noch ein Durchfahrtsrecht für die Hierdegen-Landwirtschaft, um zu den dahinterliegenden Scheunen und Ställen zu gelangen.




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Im hinteren Gebäudebereich des Herzoghauses war für einige Jahre auch das Fotolabor/-studio von Walter Kleeberg beheimatet. Dieser zog später in den ebenerdigen mittleren Gebäudebereich des Sailer Anwesens. Sein Geschäft war dort sowohl vom Innenhof als auch von der Bahnhofstraße aus zu betreten.




Am landwirtschaftlichen Anwesen „Kastlbauer“ (Lindermayer) vorbei ...

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... findet man den „Gasthof zur Post“ HsNr. 8, der von Max Heidl und seiner Frau betrieben wurde, ebenso wie die landwirtschaftliche Hofstelle. Im Obergeschoss des Gebäudes gab es auch einen Saal für diverse Veranstaltungen.


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Im nächsten erwähnenswerten Gebäude, heute Obere Marktstraße 16, war noch einige Zeit die Köschinger Ortspolizei einquartiert. Im dazugehörigen Hofbereich gab es sogar ein kleines Gefängnis. Ein Holzhäuschen im Format einer Umkleidekabine mit wenigen Gitterstäben auf Augenhöhe. Nicht unbedingt ausbruchsicher. Auf dem Grundstück hatte später „Elektro Kastl“ sein Ladengeschäft und seine Werkstatt. Dazu gab es auch einen Fahrradverkauf mit Reparaturangebot


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Im Eckhaus zum Heinrichsgraben, jetzt Obere Marktstraße 18, hatte nach dem Krieg Wenzel Werner mit seiner Familie das Gebäude bezogen. Er führte einen Lebensmittelladen in dem es auch Schreibwaren und Schulbedarf gab.


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Direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite vom Heinrichsgraben, befand sich die Köschinger Volksschule mit eingelagerten Lehrerwohnungen. Über die Lindenstraße hinüber waren Schrebergärten die von den Lehrern genutzt wurden.


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Auf der anderen Straßenseite, wo wenige Jahre später die Elektriker Paintner & Paulus ihren Betrieb eröffnen sollten, stand noch das alte „Schießhaus“; im Stil eines schiefergedeckten Jurahauses. Eine außenliegende Steintreppe führte hinauf in die Werkstatt und die Wohnung des Schneidermeisters Beno Schönberger.
(Bild zeigt die Westseite. Der Eingang befand sich gegenüber.)

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Von hier aus konnte man, ortsauswärts (Richtung Lenting), einen Blick auf das Köschinger Forsthaus werfen, das später der Mehrzweckhalle weichen musste.



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Auf dieser Linie weiter fand man die die Praxis mit Wohnung von Dr. Wachter, der in Kösching hohes Ansehen genoss, weil er „der Hausarzt“ schlechthin war.


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Wechselt man hier die Straßenseite diagonal nach links, kam man zur Wohnung mit Praxisräumen des Zahnarztes Dr. Buchner.


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14a

14b
Ein kleines Stück weiter, heute wahrscheinlich Ecke Marienstraße, Ingolstädterstr. 20, war die Schreinerei Hilber ansässig.

14a) Dr. Neumeier, Wohngebäude mit Tierarztpraxis.

14b) Lebensmittelgeschäft von Renate Ilmberger, Ingolstädter Str. 18 wurde zwar erst 1963 eröffnet, passt aber in den Zeitrahmen. War der erste Laden mit Einkaufswagerl, bei denen der Korb noch getrennt auf's Wagerl gestellt werden mußte.


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Hinter dem ehemaligen Feuerwehrhaus, mit Eingang an der Kante zum Stadtweg hin, gab es einen schmalen, kaum einsehbaren Grundstücksstreifen. Etwa dort, wo heute der Maibaum steht. Hier hauste „der Netter“, ein Schrotthändler, der hier auch seinen Lagerplatz hatte. Bei ihm bekam man, für eine Schachtel rostiger Nägel durchaus noch 2 Pfennige.


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Das alte Köschinger Feuerwehrhaus.


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Schräg gegenüber blickte man auf das Anwesen des „Groller Metzgers“, der mit bürgerlichem Namen Martin Welzhofer hieß. Er hatte hier seine Wohnstätte, das Schlachthaus und ein Ladengeschäft, das allerdings vom Ludwigsgraben 75 zu betreten war. Er zählte zu den kleineren Metzgereibetrieben im Ort.


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Zurück in der Oberen Marktstraße, gleich nach dem Pfarrhof, stand das Haus des Felber-Bäckers, Obere Marktstraße 5. Wohnung, Backstube und Verkaufsraum waren hier untergebracht. Man konnte Brot, Semmeln, Brezen und Mehl erwerben. Der Felber, eher von kleiner gedrungener Statur, war nebenbei auch noch als Mesner in der Pfarrkirche tätig.


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Gleich daneben, Richtung Marktplatz, befand sich der, mit großen Kastanienbäumen bewachsene Biergarten vom Gasthof zur Post (6), der sich direkt gegenüber befand. Während der Sommermonate konnten die Besucher hier im Freiluftbereich auch Kegelschieben, auf einer sehr rustikal anmutenden Kegelbahn. Dazu fanden sich in der Regel ähnliche Gesellschaften ein wie im Winter zum Eisstockschießen. Beim Aufstellen der Kegel konnte man sich als „Kegelbua“ ein paar Pfennige verdienen.


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Ein paar Häuser weiter war in einem kleinen Häuschen die Viehwaage des Marktes untergebracht. Sie wurde von Metzgern und Bauern gleichermaßen genutzt und von der „Schneider Res“ betreut.


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Gleich daneben war das Wohn- und Geschäftshaus von Anton Schlagenhaufer, das sich als Eckhaus ins Ensemble des Marktplatzes einfügt. Heute findet sich hier die Marktverwaltung. Der damalige Eigentümer war Metzger und Gastwirt.
Im ebenerdigen Bereich gab es drei Nutzungsarten, die dem Gemeinwesen zuträglich waren.
Vorne rechts, zur Oberen Marktstraße hin, befand sich ursprünglich der Verkaufsraum der Metzgerei. Danach war ein Obstladen untergebracht und anschließend die Köschinger Polizeistation.
Vom Marktplatz her gesehen, leicht nach links versetzt, war der Zugang zu einer Gaststätte in räumlich komfortabler Größe. Nach einem Umbau war hier später die Sparkassenfiliale eingezogen.
Der dritte Eingang ins Gebäude, von der Südseite her, führte über einen Steintreppenvorbau in den Gemischtwarenladen von Frau Thoma. In Kösching nur als „Thomarin“ bekannt. Bei ihr konnte man beinahe alles kaufen was man zum täglichen Leben benötigte. Schulbedarf, Drachenpapier, Grundnahrungsmittel, Klebstoffe, Spiritus, Käse, frisches Gemüse, Spirituosen, Bonbons usw. Ebenso saisonal verfügbare Waren wie eingelegte Gurken, Kraut und Fisch. Diese Dinge wurden in 5-10 Liter Behältern aufbewahrt, die „offen“, also nur leicht abgedeckt herumstanden. Auch der Geruch von Räucherfisch oder Salzheringen, die in Fässern aufbewahrt wurden, durchdrang während der Wintermonate die Räumlichkeit. Schürzen- Bezugs- und Vorhangstoffe, die man hier erworben hatte, musste man deshalb, bereits vor der Verarbeitung, schon ausgiebig lüften. Abschließend sei festgehalten: In diesem Laden ging es nicht schmuddelig zu. Es war nur allzu viel auf kleinstem Raum untergebracht.
Im ersten Stock des Hauses hatte der Fuhrunternehmer Adam Greis sein Refugium. Sein LKW war an der Nordseite des Hauses abgestellt.


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Über die südliche Seite des Marktplatzes erstreckt sich ausschließlich das Anwesen der Brauerei Amberger. Vom Haupteingang gelangte man in die Gaststube, ins Nebenzimmer oder in den darüber liegenden Veranstaltungssaal. Der Brauereibetrieb und die Mälzerei waren über den Innenhof zugänglich.
Die etwas kleineren roten Punkte vor dem Amberger Gebäude symbolisieren die Marktstände der Köschinger Gärtner und Obstbauern, die in dieser Zeit, auch saisonal bezogen, 1 – 2 Mal die Woche ihre Waren anboten.


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Ebenfalls auf dem Amberger Anwesen befand sich die Drogerie von „Herrn Durotschek“, der auch von allen so angesprochen wurde. Ein äußerst liebenswürdiger und hilfsbereiter Zeitgenosse. In diese Räume zog später das Köschinger Postamt ein, nach der Zeit im Anwesen der Metzgerei Bauer in der Bahnhofstraße.

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24a
Um das Bild am Marktplatz abzurunden ist noch das Schuhgeschäft des Schuhmachers Anton Igl (Untere Marktstr. 7) zu nennen. Bevor das Schuhgeschäft am Marktplatz eröffnete befand sich in diesem Gebäude die Sparkassenniederlassung Kösching, die danach ins Rathaus umgezogen ist.
Zuvor war seine Werkstatt in der Klosterstraße 12 / Ecke Ludwigsgraben.


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Gleich neben dem Standort 24a, hatte der im Ort als „Lumperer“ bekannte …… Meier sein Domizil mit im Innenhof liegender Sammelstelle für Wiederverwertbares. Neben Metallteilen jeglicher Art sammelte er auch Lumpen und Altpapier. Von ihm bekam man, selbst als Kind: `An Zwoaring – a Fünferl – oder – a Zehnerl“, wenn man etwas Verwertbares vorbeibrachte. Allerdings waren die Zehnerl höchst selten.
Der Meier hatte, durch ein mir nicht näher bekanntes Ereignis, eine Hand oder gar einen Unterarm verloren wodurch sein äußeres Erscheinungsbild von einer Prothese mitgeprägt war, die als geschlossene Faust, überzogen von einem dunklen Lederhandschuh, aus dem Ärmel ragte. Wenn ihm danach war, spannte er seinen schwarzen Gaul vor ein leichtes Kutschen ähnliches Gefährt (Chaisen) und gönnte sich und seiner Freundin eine Rundfahrt durch Kösching. Neben den beiden saß auf dem Kutschbock immer ein äußerst arrogant dreinschauender schwarzer Rehpinscher.


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Folgt man hier der heutigen Klosterstraße in westlicher Richtung, so gelangt man zum Anwesen der damaligen Metzgerei Anton Bauer in der Klosterstraße 12. Hier wurde auch noch eine Landwirtschaft betrieben.


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Im nebenliegenden Gebäude war die Köschinger Molkereigenossenschaft untergebracht. Die Familie Wimmer war damit aufs engste verbunden. Neben der Anlieferung durch Köschinger Bauern und der Milchaufbereitung gab es hier, in kleinem Rahmen, auch Molkereiprodukte zu erwerben.


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Geht man weiter, gleich um die Ecke, die Kastellstraße hinunter bis zum Ludwigsgraben 46, stieß man direkt auf den „Lindnerbäck“.


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Gleich rechts daneben, beim Kramer Betz, konnte man auf ein gut sortiertes Angebot von Grundnahrungsmitteln zugreifen. Darüber hinaus hatte er sich auf kirchliche Artikel spezialisiert wie z.B.: Kommunion- Kirchen- und Grabkerzen, Rosenkränze, Heiligenbilder uws.


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Geht man von hier wieder zurück, bis zur Klosterstraße hinauf, dann fand sich rechts, im heutigen HsNr.16 „der Konsum“, vormals Heiß. Ein Lebensmittelgeschäft mit guter Sortierung. Wechselweise auch mit einem Angebot von Obst und Gemüse.


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Rechts daneben, in der Klosterstraße 18, befand sich die Eisen- und Haushaltswarenhandlung von Hans und Hildegard Schmid. Im Ortsjargon „beim Schaller hint`“. Hier fand man ein äußerst umfangreiches Sortiment von Nägeln, Schrauben und Beschlägen. Das erweiterte Angebot erstreckte sich auf Gebrauchsgegenstände für Haus, Hof und Stall. Vom Hasenstallgitter über Kochreindl, Melkeimer, Mausfalln und Einweckglasl bis zum Kinderschlitten. Vor dem Haus, zur Straße hin, gab es eine Zapfsäule für Benzin. Diese konnte allerdings nur vom Betreiber selbst bedient werden, weil vor dem Tanken, mit einem Pumphebel, zunächst Druck erzeugt werden musste.


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Jetzt aber zurück hinauf zum Marktplatz, nach rechts, in die Untere Marktstraße hinein. Im HsNr. 2 konnte man die Schneiderwerkstatt Pogoretschnik betreten. Hier wurden zunehmend auch extern gefertigte Konfektionswaren angeboten.


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Weiter auf derselben Straßenseite, Untere Marktstraße 8. Hier war das Anwesen der Familie Hallermeier. Es gab eine tagsüber stets offene Hofeinfahrt, die in den hinteren Bereich zur Schmiede/Werkstatt führte. Der Verantwortliche, der Sohn in der Familie, hatte seinen Betrieb zunehmend auch auf die Reparatur von landwirtschaftlichen Maschinen, Geräten und Autos verlagert. Er kam allerdings früh ums Leben, bei einem Zugunglück am Köschinger Bahnhof.
An der Vorderfront, zur Marktstraße hin, gab es einen Lebensmittelladen, den seine Mutter führte.


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Ein Haus weiter, Untere Marktstraße 10, war das Uhren und Schmuckgeschäft des Uhrmachers Ludwig Bayer.


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Gleich daneben der Gasthof Lukas, der auch über eine Landwirtschaft verfügte. Im Obergeschoss des Hauses gab es einen Saal, eine Art Nebenzimmer, für Hochzeitsgesellschaften.


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Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, Untere Marktstraße 5. In diesem Gebäude hatte die Bäckerei Wolf ihre Backstube mit Verkaufsraum und ein Cafe`. Auch die Wohnräume der Familie waren hier zu finden. Das Gebäude selber trug lange Zeit den Hausnamen „Gulder-Haus“.


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Gleich nach dem „Kino-Gangl“ Untere Marktstraße 9, hatte Ludwig Ernhofer seine Spenglerei. „Der Luk“ wie er allseits hieß, erledigte zusätzlich auch Installateur-Arbeiten.


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Ein Haus daneben hatte Karl Staimer seine Bleibe, mit Wohnräumen, Werkstatt und Verkaufsfläche. Ursprünglich wohl als Sattler und Polsterer etabliert konnte man bei ihm auch Vorhang- und Gardinenstoffe sowie Markisen und Rollos erwerben sowie deren Montage in Auftrag geben.


38a
Hier war die Werkstatt der Schlosserei Vogl beheimatet, ein in Kösching allseits bekanntes Unternehmen. Heute auf der Höhe der Unteren Marktstraße 15. Von der Straßenseite gab es einen Zugang zu einem Ladengeschäft, in dem man ein gutes Sortiment an Eisenwaren fand. Auch Gebrauchsgeräte für Haus, Hof und Stall sowie Sanitärrohre, Waschbecken etc oder auch Fahrräder konnte man erwerben. Auf der rechten Seite der Hofeinfahrt gab es, etwas nach hinten versetzt, eine Zapfsäule für Benzin. 


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In der jetzigen Unteren Marktstraße 17 befand sich das Anwesen des Getreidehändlers Anton Müller. An der Vorderfront gab es einen Eingang zu einem Ladengeschäft in dem landwirtschaftliche und gärtnerische Gebrauchsgegenstände angeboten wurden. Im hinteren Bereich des Hofs waren in einer Lagerhalle Futtermittel, Saatgut und Kunstdünger eingelagert. Dazu gab es noch ein externes Lagerhaus (39a) in der Bahnhofstraße.


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Weiter unten, an der Ecke zur Ottstraße, war ein „Spar-Markt“ angesiedelt. Ein gut sortiertes Lebensmittelgeschäft das vereinzelt auch Obst und Gemüse anbot.


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Auf der gegenüberliegenden Seite der Ottstraße, in der Unteren Marktstraße 21 war das Friseurgeschäft vom Brunner Sepp untergebracht, auf dem Areal der ehemaligen Brauerei Kolb.


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Danach der „Bach-Bräu“ mit Gaststätte, Metzgerei und Verkaufsladen. Das Schlachthaus befand sich im hintenliegenden Hofbereich. Inhaber und Betreiber war die Familie Meier.


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Anschließend der große Hofbereich des „Ammerbauern“. In der Unteren Marktstraße 35 waren im Verlauf der Jahre verschiedene Betriebe ansässig. Zur damaligen Zeit hatte Centa Duschl hier einen Obstladen. Sie war für einige Zeit auch Betreiberin eines der Köschinger Kinos.


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Noch ein kurzes Stück hinunter, ebenfalls auf der linken Seite, das Gasthaus Seel mit Metzgerei und Verkaufsladen. Auf einem alten Foto, vor meiner Zeit, war beinahe über die gesamte Vorderfront des Gebäudes großer Schriftzug zu erkennen: „Gasthaus und Schweinemetzgerei von Max Seel“.


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Direkt gegenüber, mit der heutigen HsNr. 28, die Möbel-Schreinerei von Josef Bumes.


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Gleich daneben der Lebensmittel- und Gemischtwarenladen von Josef Hilber.
Der betrieb auch eine Holzfurnier-Herstellung an der Großmehringer Straße.


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Geht man von hier wieder zurück Richtung Marktplatz und biegt gegenüber dem ehemaligen Bachbräu in die Töpferstraße ein, findet man auf der rechten Seite, HsNr. 2, die Schmiede von ….. Fahmüller.


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Gegenüber der Töpferstraße, auf der anderen Seite der Unteren Marktstraße, gelangt man zur Ottstraße 2, mit der Glaserei von Josef Alzinger. Seine Frau hatte hier eine Hutmacher-Werkstatt mit Verkaufsraum.


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Weiter bis zur Ottstraße 14. Hier war die Kohlenhandlung von Karl Dollinger ansässig. Bald schon wurde hier auch Heizöl angeboten.


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Auf der anderen Straßenseite im HsNr. 7 hatte sich damals Dr. Roth, ein Allgemeinmediziner, mit seiner Praxis eingemietet. Von hier aus wechselte er schon bald ins Buchner-Haus, in die Ingolstädterstr. 14.


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Die Ottstraße 22 beherbergte zur Straße hin ein Lebensmittelgeschäft und im hinteren Grundstücksbereich eine Schreinerei. Geführt wurden beide Betriebe von der Familie Hans Licklederer, dem Ottschreiner.


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Schaut man von hier in die Bahnhofstraße hinein sah man leicht nach rechts versetzt, heute HsNr. 9, die Raiffeisenkasse Kösching. Geschäftsführer war Josef Schmid, der „Raiffeisen Sepp“.
Zur damaligen Raiffeisenkasse gehörte noch ein Lagerhaus mit Agrarhandel. Das Geschäft lief sehr gut, so dass Mitte der 50er Jahre das Lagerhaus zu klein wurde. 1959 wurde deshalb an der Hofwiese, dort wo heute das Senjorenheim steht, ein neues, großes Lagerhaus gebaut, das 1960 in Betrieb genommen wurde. 1961 wurde auch der Anbau für Büro und Bankgeschäfte in Betrieb genommen, so dass die Raiffeisenkasse komplett in diese neuen modernen Räume umziehen konnte.






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In der Bahnhofstraße angekommen, gleich links um die Ecke findet man die Sattlerei von Michael Koch. In seiner Werkstatt, Bahnhofstraße 9, konnte man noch von ihm gefertigte Pferdegeschirre bestaunen. Er war auch als Bodenleger tätig, verkaufte Teppiche und Bodenbeläge. Seine Frau verkaufte zudem Gardinen- und Markisenstoffe.


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Direkt gegenüber war die Wagnerei und Landwirtschaft von Isidor Ilmberger ansässig. Ob zu dieser Zeit noch Wagenräder gefertigt und repariert wurden ist mir nicht bekannt. Es gab aber noch landwirtschaftliche Werkzeuge und eine Eisstockfertigung.


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Gleich neben der Wagnerei, Untere Marktstraße 5 die Metzgerei Andreas Bauer mit Verkaufsstelle und Schlachtbetrieb im innenliegenden Hofbereich. Im selben Gebäude war, rechts vom Ladengeschäft, über eine Außentreppe erreichbar, das Köschinger Postamt untergebracht. Danach der Friseursalon von Franz Heinisch.


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Geht von hier der Blick in nördliche Richtung zur Bahnhofstraße 15 hinunter, dann blickte man auf die Schneiderwerkstatt Heindl die auch über einen Verkaufsladen verfügte.


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In der Bahnhofstraße 6 war die Köschinger Apotheke zu finden. Sie wurde bis Mitte der 50er von August Krämer betrieben, dann von Apotheker Schulze und seiner Familie geführt und bewohnt. Danach übernahm sie Apotheker Georg Schirmböck der später in die Obere Marktstr. umzog.
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Gleich gegenüber, im Eckhaus auf der anderen Seite der Kugelstrasse fand sich die Schmiede und das Wohngebäude vom „Leichtl-Schmied“, der auch mit Familiennamen (Thomas) Leichtl hieß. Hier konnte man mit etwas Glück, sogar von der Straße aus zusehen, wie Pferde beschlagen wurden.


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In der Kugelstraße 18 war der Schermbäck (Kastl) zuhause. Mit Wohnbereich, Backstube und Ladenverkauf. Den Betrieb übernahm später die Familie Kratzig.


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Gleich um die Ecke kam man ins „Kino-Gangl“, der heutigen Schermbäck-Gasse. Hier war das zweite Köschinger Kino beheimatet, das den Namen „Gloria Filmspiele“ trug. In meiner weitest zurückliegenden Erinnerung war hier die Centa Duschl die Chefin. Später wurde der Betrieb von der Familie Reiter übernommen. Im Obergeschoss dieses Hauses war auch einige Zeit die Zahnarztpraxis Schnappinger untergebracht, die später ins Sailer Haus am Marktplatz zog.


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Das kurze Stück von der Kreuzung Kugelstr./Bahnhofstr. zum Marktplatz hinauf darf nicht vergessen werden. Hier gab es, gegenüber dem Sailer-Anwesen, in einem Gebäude das heute nicht mehr vorhanden ist, die Schreinerei Ilmberger. Auf demselben Grundstück, gleich vorne an der Bahnhofstr. stand noch ein kleines Kramer-Ladl das von der Mutter des Schreiners betrieben wurde.


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Gleich oberhalb, auf derselben Seite, Bahnhofstraße 2, war der Kramerladen von der „Elfinger Paula, die zu dieser Zeit allerdings schon mit dem Wagenhuber Sebastian verheiratet war. Dieser bestritt sein Einkommen als Postbote. In diesem Gebäude hatte vor dieser Zeit der Uhrmacher Elfinger seine Werkstatt, der dann nach Ingolstadt ging.


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An der Ecke zum Marktplatz der „Viertlbäck“, die Bäckerei Albert Weiß, mit Backstube, Verkaufsraum und Wohnung.

 
   Neubau Viertelbäck 196?
63a
Ried, Wäschemangel, Annahmestelle für chemische Reinigung, Kohlenhandlung, später auch Kurzwaren; Untere Marktstr. 1. Authentisch belegt: Die Kohlen wurden per Hand aus Güterwagen am Köschinger Bahnhof geschaufelt und mithilfe eines landwirtschaftlichen Gefährts an den Verkaufsort transportiert. Hier war Abholung möglich. Aber auch die Anlieferung zu Wohnungen wurde angeboten.


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Nun hinüber zur Rehmstraße Nr. 3. Hier war zunächst die Hausarztpraxis von Dr. Schöning, danach Dr. Schuster.


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In der Kugelstraße 15 hatte der „Hanebäck“ seine Backstube mit Verkaufsfläche und Wohnbereich. Mit bürgerlichem Namen hieß er Franz Schneider.


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Hier war das Köschinger Kino, das von der Familie Kastl betrieben wurde. Gleich gegenüber die Schreinerei Kastl.


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In unmittelbarer Nähe, in der Martinstraße 1, befand sich das Cafe` Droll. Es wurde von Tochter (Droll) und Mutter (Ampferl) geführt. In den Sommermonaten wurde hier auch Speiseeis verkauft, das auch im Köschinger Bad angeboten wurde. Dort kam regelmäßig, mit einem zweirädrigen Handkarren, die äußerst liebenswürdige „Frau Butter“ vorbei, die Kinderportionen für 2 Pfennig und für die Größeren eine Kugel für ein Fünferl oder auch ein Zehnerl anbot.


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Auf dieser Fläche, die sich als Betriebsgelände im Umfang sogar noch ein Stück weiter nach Westen zog, hatte das Bauunternehmen Amann seine Bürogebäude, eine Wohnung für den Lagerverwalter (Gest) und eine Halle für die Zimmerei. Das Wohngebäude der Familie Ludwig Amann entstand später an der Ingolstädter Str. 8.


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 Sägewerk und Zimmereibetrieb Bernhard Reck.


70
Nicht unerwähnt bleiben darf der Kramerladen von der „Igl-Mare“ die verheiratet schon den Familiennamen Lenz trug. Das Gebäude hat heute die Anschrift Nordring 9.

71
Hier unterhielt die Familie Behrendt/Meier ein kleines Lebensmittelgeschäft in ihrem Wohnhaus. Am Anger 9, Durchgang zur Lindenstraße.


72
Von hier hinaus in die Krankenhausstraße 2. Hier hatte „die Meierin“ (Schäfer Meier) ihren Lebensmittelladen. Das Geschäft befand sich nahe dem alten Köschinger Freibad. Deshalb gehörten während der Sommermonate vor allem Kinder, die Süßigkeiten kauften, zur gern gesehenen Laufkundschaft.


73
Steinmetzbetrieb Schredinger, Krankenhausstraße 1. Ob zu dieser Zeit an diesem Ort noch gefertigt wurde ist mir nicht bekannt. Es standen jedoch noch eine Menge Grabsteine, gut sichtbar, direkt neben Wohngebäude und Werkstatt.


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Elektro Karg, ohne Ladengeschäft, Bahnhofstraße


75
Schmailzl, Bahnhofsgaststätte und Landwirtschaft, Bahnhofstraße 55


76
Bahnhof Kösching


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Steinmetzbetrieb Willi Kauf, Bahnhofstraße 36 / Heute im Gewerbegebiet in Lenting aktiv.


78
Die am oberen Kartenrand befindlichen beiden Punkte stehen einmal für den Kramer-Laden Rottenkolber und für die Baustoffhandlung Schöffel, heute direkt rechts an der Einmündung Horschstr./Alfred-Altdorfer-Straße.
Rottenkolber war in der Horschstraße 8 zuhause.
Die Firma Otmar Schöffel verfügte über Wohn- und Geschäftsfläche sowie ausreichenden Lagerplatz. Hier konnte man im großen Stil auch Rohrmatten erwerben, die damals beim Hausbau noch als Verputzuntergrund oder Zwischendeckenbewehrung zum Einsatz kamen. Auch Steinkohlen und Briketts wurden angeboten, die vom Firmenchef mit einem kleinen Lastwagen und einem Helfer direkt ans Haus gebracht wurden.


79
An dieser Markierung sind wir in der Schlehensteinstraße 8, beim Lebensmittelladen und Wohnhaus der Familie Wild (auf keschingerisch „Wuid“).


80
Unterhalb des Peterskirchleins hatte die Gärtnerei Danner ihre Gartenanlagen und einen Verkaufsraum.


81
In der Kasingerstraße 1 betrieb der Meier Klemens („Kläde") dort ein Fuhr- und Tiefbauunternehmen.
Die Familie Hauke kaufte das Anwesen und betrieb dort ab 1954 eine Schreinerei, bis Alois Hauke 1957 verstarb. Danach wurde die Werkstatt zuerst an die Dreherei Hartl, dann an den Heizungsbau Bräutigam vermietet.
Der „Kläde" machte nach mehrjähriger Pause in der Rosenstr. weiter.


82
Spenglerei Lindner, Großmehringerstraße 12, hier konnte man auch Fahrräder erwerben.


83
Gastätte „Amberger Keller“ + Turnhalle ?….


84
am rechten unteren Kartenrand, stehen die roten Punkte für den Köschinger Steinbruch + die Kalkbrennerei im Steinbruch. Beide Standorte sind auf der Karte nicht mehr erfasst...


85
... und für das Taxiunternehmen Fottner, das an der Abzweigung zum Steinbruch seinen Wohn- und Firmensitz hatte. Bei Fottner gab es auch eine Tankstelle.


86
Bauunternehmen Betz, Töpferstraße 11.
Besonders erwähnenswert macht diesen Ort, weil hier, im Keller des Anwesens, für eine überschaubare Zeit, auch Limonade hergestellt wurde. Deshalb nannte man ihn umgangssprachlich auch „Springerl-Betz“.


86a
Wäscherei/Chem. Reinigung Huber, Südring 26


87
Hier soll es eine kleine private Buchhandlung/Bücherei gegeben haben. Ist mir persönlich aber nicht in Erinnerung.


88
Lebensmittelladen und Wohnhaus von Max und Kunigunde Amann, Schillerstraße 2.


89
Hallermeier Georg, Fliesenleger, ohne Verkaufsfläche.


89a
Neidegger, Herrenfriseur, Hohlweg 8


90
Die Gärtnerei Werthmann hatte hier Anbauflächen. Der Verkauf erfolgte aus einer Art Holzschuppen heraus. Die exakte Ausdehnung der Fläche ist für mich nicht mehr zu ermitteln.


91
Die Familie Anthofer war bis ins Jahr 1958 in Kösching angesiedelt und ging dann nach Ingolstadt. Dort waren sie als „Stadtschäfer“ bekannt.



Mitwirkende:
   Gerd Krassler: Idee; Repro und Aufbereitung der Übersichtskarte; Texte; Bilder
  
Willi Walter: hat etliche Bilder/DIAs aus dem Fundus Winterstein aufbereitet
   weitere Hinweise und Bilder steuerten bei: Georg Lindner, Kaspar Licklederer, Friedrich Lenhardt, Bernd Zabka
   Horst Laubmann: Erstellung der Seite;
Aktivierung der Karte; Stöbern nach weiteren Bildern; laufende Ergänzungen;

Sachstand 02/2023
H. Laubmann